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Nennen Sie die Medikamente die Sie gegen die Beschwerden einnehmen
Nennen Sie wann und wie oft Sie welche Dauermedikemente in welcher Dosis einnehmen
Beratungsrezept: Allgemeine Erkältungssymptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Husten und Schnupfen
Was ist eine Erkältung?
Definition:
Die Erkrankung wird durch Viren verursacht und ist in aller Regel harmlos. Sie betrifft hauptsächlich die Schleimhäute von Nase, Rachen, Nebenhöhlen und Kehlkopf. Diese sind verdickt, gerötet und sondern mehr Sekret ab als üblich.
Häufigkeit:
Erkältungen sind häufig, vor allem in der kalten Jahreszeit. Erwachsene haben 2–4, Kinder 6–8 Erkältungen pro Jahr. Auch Erwachsene, die engen Kontakt zu Kindern haben, erkranken häufiger.
Ursachen:
Das häufigste ursächliche Virus neben vielen anderen Viren ist das Rhinovirus. Es gibt insgesamt so viele verschiedene Unterformen dieser Viren, dass unser Immunsystem keine dauerhafte Abwehr entwickeln kann. Eine erneute Infektion mit demselben Virus-Subtyp führt aber zu einem milderen Verlauf.
Die Entstehung einer Erkältung hat, anders als das Wort glauben machen könnte, nichts mit Kälte zu tun. Die Übertragung kann durch Hand-zu-Hand-Kontakt, Tröpfchen, Aerosole oder verunreinigte Oberflächen erfolgen. Wer sich ansteckt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit krank. Zwei von drei Infizierten entwickeln die typischen Symptome.
Symptome:
Die Erkältung beginnt meist akut im Verlauf von 1–2 Tagen. Erwachsene haben nur selten Fieber, Kinder entwickeln häufig bei einer Erkältung hohes Fieber. Halsschmerzen, Ohrenschmerzen (bei Kindern öfters als bei Erwachsenen), Husten, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen sowie eine laufende und/oder verstopfte Nase können vorliegen. Auch wenn das Nasensekret mit der Zeit dicker und eitrig wird, ist das kein Hinweis auf eine bakterielle Entzündung der Nasennebenhöhlen.
Nach 5–7 (10) Tagen sind die meisten Erkältungen überstanden. Kinder können bis zu 14 Tage von den Erkältungssymptomen betroffen sein.
Prognose:
Die überwiegende Mehrheit der Patient*innen übersteht Erkältungen problemlos, ohne dass es zu Komplikationen kommt. Die meisten Erkältungsfälle sind innerhalb von 2 Wochen vorüber, der Husten bleibt manchmal mehrere Wochen bestehen.
Behandlung bei Erkältungssymptomen:
Eine Erkältung ist eine Erkrankung, die nach 1–2 Wochen von selbst wieder abklingt und die nicht ursächlich behandelt werden kann oder muss.
Es gibt keine wirksamen Medikamente gegen die Erkältungsviren selbst. Wirksame Mittel und Maßnahmen lindern aber die mit einer Erkältung verbundenen Symptome.
Antibiotika:
Antibiotika sind für die Behandlung von Erkältungen ungeeignet und sollen nicht eingenommen werden.
Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren, die Erkältungen verursachen.
Die Einnahme von Antibiotika ist bei Erkältungen völlig wirkungslos und kann Nebenwirkungen wie Durchfälle bis hin zu schweren Darmentzündungen verursachen.
Der unbedachte Gebrauch von Antibiotika führt auch zu einer wachsenden Zahl an Bakterien, die resistent gegenüber Antibiotika sind.
Übersicht über Erkältungsmedikamente:
Keine schmerzstillenden, fiebersenkenden Mittel bis Fieber 39 °C.
Abschwellende Nasentropfen und Nasensprays.
Inhalieren mit heißem Wasserdampf (ggf. Kamille, Eukalyptus oder Fenchel).
Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder ASS (Aspirin) in empfohlener Dosierung.
Komplikationen:
In Ausnahmefällen kann eine Erkältung eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine Mittelohrentzündung oder eine Lungenentzündung nach sich ziehen. Bestehende Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD können sich verschlimmern. Bei Kindern unter 2 Jahren ist die akute Bronchiolitis eine gefürchtete Komplikation, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen kann. Bei Beschwerden, die über die üblichen Erkältungssymptome hinausgehen, ist ein Besuch in der Hausarztpraxis geboten.
Vorbeugung:
Häufiges Händewaschen mit Seife.
Mit dem Rauchen aufhören.
Probiotika können die Immunabwehr stärken.
Vitamin C kann die Dauer der Erkältung reduzieren.
Empfohlene Impfungen gegen Covid-19, Influenza und Pneumokokken.
Maßnahmen:
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Atembeschwerden bei ASTHMA
Definition:
Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege mit anfallsartiger Schwellung der Bronchialschleimhaut und Verkrampfung der Muskeln in den Bronchialwänden. Die Folge ist eine vorübergehende Verengung der Atemwege: Die Betroffenen leiden unter Atemnot und starkem Husten. Diese Veränderungen treten typischerweise in Schüben, meist nach bestimmten Auslösern auf. In den Phasen dazwischen haben die meisten Betroffenen keine Beschwerden, die Bronchien sind wieder geweitet.
Häufigkeit:
Asthma kann in jedem Alter auftreten – vom Säuglings- bis zum Rentenalter. Das Vorkommen von Asthma steigt an, die Rate schwerer Krankheitsverläufe ist aber abnehmend. Etwa 10% der Kinder und Jugendlichen sowie 6% der Erwachsenen in Deutschland leiden an Asthma. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Symptome:
Husten (oft nachts) mit oder ohne Schleimbildung
Engegefühl in der Brust
Pfeifendes Atemgeräusch
Erschwerte Atmung – Luftnot, die anfallsartig auftritt
Ursachen:
Allergene: Pflanzenpollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare.
Tages- und Jahreszeit: Spielen für den Krankheitsverlauf häufig eine Rolle.
Körperliche Belastung: Vor allem ein plötzlicher Wechsel zwischen Entspannung und Belastung.
Infekte der Atemwege: Können asthmatische Beschwerden auslösen.
Medikamente: Die die Luftwege verengen, können Beschwerden verschlimmern.
Gefühle: Stress kann möglicherweise zu verstärkten Beschwerden führen.
Reizstoffe: Wie Luftverschmutzung, Staub, Gerüche oder Tabakrauch.
Untersuchungen:
Befragung und körperliche Untersuchung
Lungenfunktionstest
Allergiediagnostik
Behandlung:
Ziel der Asthmabehandlung ist es, über einen langen Zeitraum eine gute Asthmakontrolle zu erreichen. Dazu gehören:
Beschwerden lindern
Bestmögliche Lungenfunktion erreichen
Asthma-Anfälle verhindern
Belastung durch Nebenwirkungen möglichst gering halten
Medikamente bei Bedarf:
Beta-2-Sympathomimetika als Spray
Spray mit einer festen Wirkstoffkombination aus atemwegserweiternden und kortisonhaltigen Medikamenten
Medikamente für jeden Tag:
Inhalierbares Kortison als Spray oder Pulver
Regelmäßige Anwendung verhindert Entzündungen und Anfälle
Nicht medikamentöse Behandlungen:
Nicht rauchen
Regelmäßiges körperliches Training
Was Sie selbst tun können:
Asthma-Tagebuch führen
Körperliche Bewegung langsam steigern
Atemtechniken wie Lippenbremse oder Kutschersitz anwenden
Auf Tabak verzichten (auch bei Kindern mit Asthma)
Empfohlene Impfungen:
Pneumokokken
Influenza
SARS-CoV-2
Atembeschwerden bei COPD
Definition:
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine Schädigung der Atemwege, des Lungengewebes und der Lungengefäße, die zu einer zunehmenden Einschränkung der Lungenfunktion führt. Auslöser ist in den meisten Fällen ein langjähriger Tabakkonsum oder das Einatmen von gesundheitsschädlichen Stäuben. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung verliert die Lunge zunehmend die Fähigkeit, Sauerstoff ins Blut abzugeben bzw. Kohlendioxid aufzunehmen und auszuatmen. Die Erkrankung geht mit einer chronischen Bronchitis und/oder einer Lungenüberblähung (Emphysem) einher.
Chronisch: Bedeutet in diesem Fall, dass die Erkrankung üblicherweise das ganze Leben lang bestehen bleibt und nicht geheilt werden kann.
Obstruktiv: Bedeutet, dass der Atemwiderstand beim Atmenwegswiderstand deutlich erhöht ist.
Häufigkeit:
Weltweit ist die COPD für eine sehr hohe Anzahl an Erkrankten und Todesfällen verantwortlich.
Die Erkrankung ist die dritthäufigste Todesursache weltweit.
Ca. 6% der Bevölkerung in Deutschland hat eine COPD.
Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter.
Bis zu 50% der Raucher*innen entwickeln eine COPD.
Symptome:
Atembeschwerden bei körperlicher Belastung
Pfeifende Atmung
Verstärkter Husten und Auswurf, vor allem morgens
Gehäufte oder langanhaltende Atemwegsinfekte
Leistungsminderung, Erschöpfung
Bei fortgeschrittener Erkrankung:
Veränderte, erweiterte Form des Brustkorbes, sog. Fassthorax, als Zeichen einer Lungenüberblähung
Erschwerte Atmung mit Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
Blaufärbung der Finger oder der Zunge und Lippen
Gestörter Nachtschlaf
Evtl. Fieber und Gewichtsverlust
Gefühl von Angst oder Depression und verminderte sexuelle Aktivität
Die Symptome entwickeln sich allmählich über Jahre.
Es können Krankheitsphasen auftreten, in denen sich die Beschwerden verstärken, z.B. infolge von Infekten der Atemwege, Zigarettenrauch oder Luftverschmutzungen.
Ursachen:
Rauchen
Kontakt mit Tabakrauch über mehrere Jahre ist der bedeutendste Risikofaktor.
Ca. 3/4 der Fälle in Industrieländern werden durch Zigarettenrauchen verursacht.
Ein erhöhtes Risiko besteht auch durch alternative Produkte (E-Zigarette, Wasserpfeife) sowie durch Passivrauchen.
Etwa 1/4 der COPD-Patient*innen sind Nichtraucher*innen.
Regelmäßiges Einatmen von Stäuben und Chemikalien am Arbeitsplatz
Tritt die COPD im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit auf, kann sie als Berufskrankheit anerkannt werden.
Verschmutzung der Außenluft, insbesondere durch Feinstaub (Industrie, Asphalt, Ofenheizung u.a.)
Verunreinigung der Raumluft, z.B. durch Heizen und Kochen mit Biomasse oder fossilen Brennstoffen in Innenräumen
Häufige Atemwegsinfektionen in der Kindheit
Asthma
Infektionen (Tuberkulose, HIV)
Beeinträchtigtes Lungenwachstum im Mutterleib und in der Kindheit
Genetische Faktoren
Niedriger sozioökonomischer Status
Untersuchungen:
Im ärztlichen Gespräch werden die Symptome, vorliegende Risikofaktoren (v.a. Rauchen) und weitere Erkrankungen erfasst.
Bei der körperlichen Untersuchung wird die Lunge abgehört.
Lungenfunktionsuntersuchung mittels der sog. Spirometrie.
Behandlung:
Das Ziel der Behandlung ist es, die Entwicklung der Krankheit so weit wie möglich zu verlangsamen und die Beschwerden zu reduzieren.
Medikamente:
Bronchienerweiternde Medikamente erweitern die verengten Atemwege. Hierzu zählen Anticholinergika und Beta-2-Sympathomimetika, die inhaliert werden (z.B. mit einem Spray oder Pulverinhalator).
Es gibt Wirkstoffe, die kurz und schnell wirken und bei Bedarf eingesetzt werden können.
Langwirksame Anticholinergika und Beta-2-Sympathomimetika werden regelmäßig angewendet und können auch kombiniert werden.
Wenn weiterhin Verschlechterungen auftreten, kann ergänzend Kortison in Form von Spray oder mittels Inhalationsgerät verabreicht werden.
Bei sehr schwerer COPD mit häufigen Verschlechterungen kann zusätzlich der antientzündliche Wirkstoff Roflumilast eingesetzt werden.
Schleimlösende Medikamente können bei überwiegend bronchitischen Beschwerden erwogen werden.
Hustenstiller sollten nur kurzzeitig (max. 3 Wochen) abends bei hustenbedingten Schlafstörungen eingenommen werden.
Eine plötzliche Verschlechterung der COPD-Beschwerden wird als Exazerbation bezeichnet und erfordert eine intensivierte Behandlung und unter Umständen eine Einweisung ins Krankenhaus.
Bei einer akuten Exazerbation wird kurzzeitig Kortison als Tabletten verabreicht. Auch Antibiotika können eingesetzt werden.
Was können Sie selbst tun?
Hören Sie auf zu rauchen! Dies ist die wichtigste Maßnahme, um das Fortschreiten der COPD zu verlangsamen.
Selbsthilfetechniken bei Atemnot erlernen – Schulungsprogramme können hilfreich sein.
Einschreibung ins DMP (Disease Management Program).
Impfungen gegen:
Grippe (Influenza)
Pneumokokken
SARS-CoV-2
senken das Risiko einer Lungenentzündung.
Beratungsrezept: Blasenentzündung – unkomplizierter Harnwegsinfekt bei Frauen
Definition:
Ein unkomplizierter Harnwegsinfekt (HWI) heilt in der Regel von selbst aus und verursacht keine Folgeschäden. Wenn die Beschwerden erträglich sind, müssen Sie nicht sofort etwas unternehmen.
Symptome:
Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
Vermehrter Harndrang
Befunde:
Oft getrübter, stark riechender Urin
Manchmal blutiger Urin
Diagnostik:
Bringen Sie eine Mittelstrahlurinprobe mit (den ersten Urinstrahl verwerfen, den zweiten in einem sauberen Gefäß auffangen) oder kommen Sie direkt in die Praxis zur Untersuchung.
Ursachen:
Blasenentzündungen können durch Erkältungen, anatomische Besonderheiten der Harnwege, Verhütungsmethoden oder Sexualverkehr entstehen. Bei Frauen treten sie aufgrund der kürzeren Harnröhre häufiger auf. Weitere Risikofaktoren sind eine kürzliche Antibiotikaeinnahme, Diabetes oder Immunschwäche.
Prävention:
Sorgfältige Genitalhygiene (nach dem Stuhlgang und vor dem Geschlechtsverkehr, mit „Wischrichtung“ von vorne nach hinten)
Vermeiden von Intimsprays, desinfizierenden Lösungen und scharfen Seifen
Bevorzugt Tampons zur Menstruationshygiene verwenden
Behandlung:
Reichliche Flüssigkeitszufuhr (2–3 Liter pro Tag, um die Harnröhre durchzuspülen)
Rechtzeitige Blasenentleerung
Wärmende Kompressen bei Schmerzen
Bei anhaltenden Schmerzen oder Fieber den Arzt aufsuchen
Einnahme von Mannose (bindet Bakterien in der Blase)
Falls durch diese Maßnahmen keine ausreichende Besserung eintritt, sollte eine erweiterte ärztliche Behandlung erfolgen.
Maßnahmen:
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Beratungsrezept: Blasenentzündung bei Männern
Symptome:
Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
Vermehrter Harndrang
Erschwertes Wasserlassen
Eventuell Harnverhalt
Ursachen:
Blasenentzündungen bei Männern entstehen meist durch Blasenentleerungsstörungen, die häufig durch Veränderungen im Bereich der Harnröhre oder durch eine vergrößerte Prostata verursacht werden.
Wichtiger Hinweis:
Da ein Harnwegsinfekt bei Männern per Definition als kompliziert gilt, ist eine unverzügliche Vorstellung bei einem Arzt oder einer Ärztin immer notwendig.
Maßnahmen:
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Beratungsrezept: Bluthochdruck
Definition:
Der optimale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Bluthochdruck (Hypertonie) beginnt ab einem systolischen Wert von 140 mmHg und einem diastolischen Wert von 90 mmHg. Ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) liegt unter 100/60 mmHg. Bluthochdruck erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Normale Blutdruckwerte:
Blutdruck-Normalwerte liegen zwischen 100/60 mmHg und 139/89 mmHg. Von einem „hochnormalen“ Blutdruck spricht man bei Werten unter 140/90 mmHg.
Symptome bei niedrigem Blutdruck:
Niedriger Blutdruck verursacht oft keine Symptome. Wenn doch, treten Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Ohnmacht auf. Ohne krankheitsbedingte Ursache ist niedriger Blutdruck unbedenklich und benötigt keine medikamentöse Behandlung.
Therapie bei niedrigem Blutdruck:
Kalte Duschen oder Wechselduschen sowie regelmäßige körperliche Betätigung wie Schwimmen oder Joggen können helfen, den Kreislauf anzuregen.
Therapie bei Bluthochdruck:
Die Behandlung von Bluthochdruck erfolgt über Lebensstiländerungen und, falls notwendig, Medikamente:
Gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion
Verringerung der Kochsalzaufnahme
Verringerung des Alkoholkonsums
Regelmäßige körperliche Bewegung
Stressabbau und Entspannungstechniken
Raucherentwöhnung
Wichtig für den Therapieerfolg:
Regelmäßige Einnahme der verschriebenen Medikamente, auch bei Beschwerdefreiheit
Keine Unterbrechung der Medikamenteneinnahme, da der Blutdruck sonst wieder steigt
Bei möglichen Nebenwirkungen (z.B. Hustenreiz, Schwindel, Müdigkeit) den Arzt aufsuchen, um die Medikation anzupassen
Blutdruckmessung:
Blutdruckgeräte am Oberarm verwenden (keine Handgelenksmessgeräte)
Messung erst 2 Stunden nach der Medikamenteneinnahme
Vor der Messung 30 Minuten lang auf Kaffee, Nikotin und körperliche Anstrengung verzichten
Einflussfaktoren auf den Blutdruck:
Der Blutdruck schwankt im Laufe des Tages. Morgens nach dem Aufwachen steigt er stark an, sinkt kurz nach dem Mittag und erreicht seinen niedrigsten Wert nachts zwischen 2 und 3 Uhr. Stress, körperliche Aktivität und extreme Temperaturen beeinflussen den Blutdruck ebenfalls.
Blutdruck richtig messen:
30 Minuten vor der Messung keinen Sport, Kaffee oder Zigaretten
In ruhiger Umgebung mindestens 5 Minuten entspannen
Blutdruck am Oberarm in Herzhöhe messen
Messung nach 1–2 Minuten wiederholen
Empfohlene Häufigkeit der Messung:
Normale Blutdruckwerte: einmal jährlich
Hohe Blutdruckwerte: 1–2 Mal pro Woche oder mindestens einmal im Monat
Weitere Informationen und eine Liste geprüfter Blutdruckmessgeräte finden Sie unter: Blutdruckmessgeräte mit Prüfsiegel
Maßnahmen:
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Beratungsrezept: Durchfallerkrankung (Diarrhoe)
Definition:
Eine Durchfallerkrankung kann verschiedene Ursachen haben. Akuter Durchfall wird oft durch Viren oder Bakterien verursacht und klingt normalerweise nach wenigen Tagen von selbst ab. Chronischer Durchfall hält hingegen länger als vier Wochen an und erfordert weitere Abklärungen.
Ursachen:
Ansteckende Ursachen: Häufig durch Viren wie Norovirus oder Rotavirus oder Bakterien wie Campylobacter und Salmonellen, die in verunreinigtem Wasser, Geflügelfleisch, eihaltigen Speisen oder Rohmilch vorkommen.
Nicht ansteckende Ursachen: Medikamente (z.B. Antibiotika), entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) oder Schilddrüsenüberfunktion. Auch Stress oder psychische Ursachen können Durchfall auslösen.
Symptome:
Mindestens vier ungeformte Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden oder sehr dünnflüssiger Stuhl. Der Stuhl kann Schleim oder Blut enthalten, und es kann Fieber oder Erbrechen auftreten. Der Verlauf ist meist mild, kann jedoch in seltenen Fällen lebensbedrohlich sein.
Durchfall nach Antibiotika:
Antibiotika zerstören nicht nur krankmachende Bakterien, sondern auch Teile der gesunden Darmflora, was zu Durchfall oder blutigem Stuhl führen kann.
Diagnostik:
Untersuchungen sind meist nicht erforderlich. Bei längerem oder schwerem Verlauf kann eine Stuhlprobe zur Bestimmung des Erregers sinnvoll sein.
Allgemeinmaßnahmen:
Verzicht auf Nikotin, Kaffee, fetthaltige Nahrung und Molkereiprodukte
12–24 Stunden Nahrungskarenz
Vermehrte Flüssigkeitszufuhr (1–2 Liter: Elektrolytlösungen, Bouillon, Tee mit Traubenzucker). Anfangs schluckweise trinken, um keinen Brechreiz zu verursachen.
Wärmflasche bei Bauchkrämpfen
Anschließend leichte Kost wie Salzgebäck, Laugenbrezel, trockenes Brot, Zwieback oder Karottenbrei
Präventiv auf gute Hygiene bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln achten
Bei längerem oder kompliziertem Verlauf (>5 Tage) oder nach einem Auslandsaufenthalt sollte ein Arzt kontaktiert werden.
Maßnahmen:
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Beratungsrezept: Fieber
Definition:
Fieber ist eine natürliche und sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers auf Infektionskrankheiten. Durch Fieber werden bestimmte Krankheitserreger, insbesondere Viren, abgetötet.
Häufigkeit:
Fieber ist ein häufiges Symptom, besonders bei Infektionen wie Erkältungen, Grippe oder COVID-19. Es ist einer der häufigsten Gründe für Arztbesuche, insbesondere bei Kindern.
Ursachen:
Fieber ist eine der vielen Reaktionen des Körpers auf eine Erkrankung. Gelangen Bakterien oder Viren in den Körper, wird die körpereigene Abwehr gegen Infektionen, das Immunsystem, aktiviert. Dabei kommt es zu einer Erhöhung der Körpertemperatur. Die weißen Blutkörperchen, Antikörper und Zellen des Körpers, die die eingedrungenen Mikroorganismen bekämpfen, können bei einer leicht erhöhten Temperatur besser und wirksamer arbeiten. Das Immunsystem funktioniert bei einer Temperatur zwischen 38 und 40 °C am besten. Fieber ist also eine hilfreiche Abwehrreaktion des Körpers. Darum muss mäßiges Fieber nicht zwingend therapiert werden. Die Ursache des Fiebers sollte jedoch identifiziert und ggf. behandelt werden.
Viele häufige Erkrankungen können gut diagnostisch erkannt und behandelt werden:
Infekt der oberen Luftwege (Erkältung)
Harnwegsinfekt
Grippe
COVID-19
Darminfektion
Nasennebenhöhlenentzündung und Mittelohrentzündung
u.v.m.
Symptome:
Erhöhung der Körpertemperatur über 38°C, begleitet von Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, Müdigkeit und allgemeinem Krankheitsgefühl.
Befunde:
Die klinische Untersuchung zeigt meist keine spezifischen Befunde außer einer erhöhten Körpertemperatur. In schweren Fällen kann es zu Dehydratation, Fieber über 39°C und einem reduzierten Allgemeinzustand kommen.
Diagnostik:
Fieber selbst ist ein Symptom, weshalb die zugrunde liegende Ursache diagnostisch abgeklärt werden sollte. Dazu gehören die Untersuchung auf Infektionen der Atemwege, Harnwege oder des Darms. Bluttests und Abstriche können in speziellen Fällen erforderlich sein, besonders bei hohem oder langanhaltendem Fieber.
Therapie:
Folgende Maßnahmen sind je nach Temperatur sinnvoll:
Temperatur bis 39°C:
Vermehrte Flüssigkeitszufuhr, um Dehydratation zu vermeiden
Bettruhe zur Unterstützung des Immunsystems
Wadenwickel: Zwei Tücher in zimmerwarmes Wasser tauchen, gut auswringen und um die Beine wickeln. Alle 15 Minuten erneuern, bis das Fieber um 1–2°C gesenkt ist.
Temperatur über 39°C:
Wie oben (Flüssigkeitszufuhr, Bettruhe)
Fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen
In schweren Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden
Folgende Allgemeinmaßnahmen sind immer sinnvoll:
Vermeidung von Überhitzung
Regelmäßige Kontrolle der Körpertemperatur
Ruhe und ausreichend Schlaf
Bei anhaltendem Fieber über 39°C oder länger als 3 Tage, sowie bei zusätzlichen Symptomen wie starkem Husten, Hautausschlag oder Schüttelfrost, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Maßnahmen:
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Beratungsrezept: Gelenkschmerzen
Definition:
Schmerzen in mehreren Gelenken können vielfältige Ursachen haben. Bei Schmerzen in 2–4 Gelenken spricht man von Oligoarthropathie, bei Schmerzen in mehr als 5 Gelenken von Polyarthropathie. Die Schmerzen können akut oder chronisch auftreten und gehen häufig mit Schwellung, Überwärmung, Rötung und eingeschränkter Beweglichkeit einher.
Häufige Ursachen:
Gicht (Arthritis urica): Gelenkentzündung durch erhöhte Harnsäurespiegel, die zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken führen. Häufig sind die Großzehen betroffen, aber auch andere Gelenke wie Knöchel, Knie oder Ellenbogen.
Reaktive Arthritis: Tritt nach einer Infektion des Harntrakts oder Darms auf. Häufig sind Kniegelenke betroffen.
Psoriasisarthritis: Gelenkentzündung bei Patienten mit Schuppenflechte. Häufig sind asymmetrische Entzündungen mehrerer Gelenke betroffen, z.B. ein ganzer Finger oder Zeh.
Rheumatoide Arthritis: Chronische Autoimmunerkrankung, die v.a. die kleinen Gelenke der Finger und Zehen betrifft. Typische Symptome sind Schmerzen, symmetrische Gelenkschwellungen und Morgensteifigkeit von mehr als 60 Minuten.
Behandlung:
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Gelenkbeschwerden. Bei Verdacht auf keine zugrunde liegende Krankheit können entzündungshemmende Schmerzmedikamente (z.B. Ibuprofen) für 3–7 Tage eingenommen werden.
Wann sollten Sie ärztliche Hilfe suchen?
Plötzliche Gelenkschmerzen, begleitet von Rötung, Schwellung oder Fieber, sollten zeitnah ärztlich abgeklärt werden. Auch länger anhaltende Schmerzen erfordern eine ärztliche Abklärung.
Hausmittel zur Linderung von Gelenkschmerzen:
Quarkwickel: Lindern Entzündungen und Schmerzen bei Gelenkbeschwerden, Gichtanfällen oder Sehnenscheidenentzündungen.
Kohlwickel: Bei Arthroseschmerzen. Frische Kohlblätter (Wirsing oder Weißkohl) werden auf das schmerzende Gelenk gelegt.
Bockshornkleewickel: Linderung von Gelenkschmerzen durch Wärme. Bockshornkleepulver mit heißem Wasser zu einer Paste verrühren, auf die betroffene Stelle auftragen und abdecken.
Senfmehl-Schmerzsalbe: Senfmehl regt die Durchblutung an und lindert Schmerzen. Eine kleine Menge Senfmehl mit einer Trägersalbe vermischen und auftragen.
Maßnahmen:
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Beratungsrezept: Halsschmerzen
Definition:
Halsschmerzen und Schluckbeschwerden gehören zu den typischen Begleitsymptomen von Erkältungskrankheiten. Die Rachenschleimhaut ist dabei entzündet und gerötet, schwillt an und verursacht beim Schlucken Schmerzen.
Häufigkeit:
Halsschmerzen treten häufig bei Erkältungen und anderen viralen Infektionen auf, können aber auch bei bakteriellen Infektionen wie einer eitrigen Angina vorkommen.
Symptome:
Schmerzen beim Schlucken, gerötete und geschwollene Mandeln. Bei eitriger Angina können punktförmige oder gelblich-weiße Beläge auf den Mandeln sichtbar sein.
Befunde:
Die klinische Untersuchung zeigt oft entzündete und geschwollene Mandeln. Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion können Rachenabstriche zur Diagnostik durchgeführt werden.
Therapie:
Folgende Maßnahmen sind je nach Symptomen sinnvoll:
Bei viralen Infektionen oder leichten Halsschmerzen:
Kalte Halswickel (Leinentuch tränken, auswringen und um den Hals wickeln, darüber Baumwoll- oder Wolltuch; Anwendungsdauer ca. 45 Minuten)
Quarkwickel: 250-500 g Quark auf eine Mullkompresse streichen und den Wickel für 1–2 Stunden auf den Hals legen, bis der Quark eingetrocknet ist
Gurgeln mit Kamille- oder Salbeiteeaufgüssen
Salzwasser gurgeln: Zur Linderung von Trockenheit und Reizungen
Lutschtabletten: Mit keimabtötender und schmerzlindernder Wirkung
Homöopathische Mittel: Wie Belladonna, Mercurius solubilis, Phytolacca
Bei stärkeren Halsschmerzen oder bakterieller Infektion (z.B. eitrige Angina):
Einzelgaben von: Ibuprofen (400 mg), Paracetamol (1000 mg) oder Acetylsalicylsäure (1000 mg) zur Schmerz- und Fiebersenkung
In schweren Fällen oder bei Verdacht auf eine eitrige Angina: Sollte ein Arzt zur speziellen Therapie aufgesucht werden
Folgende Allgemeinmaßnahmen sind immer sinnvoll:
Ruhe und Schonung
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Bei anhaltenden oder stark ausgeprägten Beschwerden, insbesondere bei eitrigen Belägen auf den Mandeln, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Beratungsrezept: Husten
Definition:
Husten ist ein Körperreflex, der dazu dient, Fremdkörper aus den Atemwegen zu entfernen.
Einteilung:
Akuter Husten: Dauer bis zu 3 Wochen
Subakuter Husten: Dauer 3–8 Wochen
Chronischer Husten: Dauer länger als 8 Wochen
Ursachen:
Virusinfektionen
Bakterielle Infektionen
Nasennebenhöhlenentzündung
Lungenentzündung
Virusgrippe
COVID-19
Verlauf:
Meist langsamer Beginn, oft begleitet von Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Gliederschmerzen und Heiserkeit. Häufige Temperaturerhöhung bis 38,5 °C.
Dauer:
In der Regel dauert der Husten 5–10 Tage.
Selbsthilfe:
Ruhe und Schonung
Rauchen einstellen
Inhalationen mit Salzlösungen oder Kamille
Schmerzmittel wie Ibuprofen (400 mg) oder Paracetamol (500 mg)
Arztbesuch bei:
Fieber > 39 °C
Blaue Lippen oder Finger, Atemnot, blutiger Auswurf
Schlechter Allgemeinzustand oder Bewusstseinsstörungen
Patienten über 70 Jahre
Hustendauer > 10 Tage
Beratungsrezept: Insektenstiche
Definition:
Auf einen Insektenstich reagieren fast alle Menschen mit Schmerzen, Schwellung und Jucken an der Einstichstelle. Bei einigen Menschen führen Insektenstiche jedoch zu allergischen Reaktionen gegen das Insektengift, meist nach einem Stich durch eine Biene oder Wespe. In schweren Fällen kann es zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen, die einen Notfall darstellt.
Symptome:
Bei Menschen mit einer Insektengiftallergie kommt es nach dem Stich zu einer übermäßigen Immunreaktion. Diese kann sich auf die Einstichstelle (lokal) beschränken oder den ganzen Körper (systemisch) betreffen.
Übermäßige lokale Reaktion:
Starke Schwellung, die über mehrere Tage anhält (z.B. mehr als 10 cm groß)
Milde Allgemeinbeschwerden wie Fieber können auftreten
Selten: Bedrohliche Schwellung der Luftwege bei Stichen im Bereich des Halses
Sofortmaßnahmen bei lokalen Reaktionen:
Eisbeutel auflegen, feucht-kühle Rivanol-Umschläge (alle 30 Minuten für 5–10 Minuten)
Juckreizstillende Salben oder Gele (Antihistaminika) wie Systral oder Fenistil verwenden
Hochlagerung von betroffenen Armen oder Beinen
Tetanus-Schutz überprüfen
Wichtig bei bekannter Insektengiftallergie:
Calciumpräparat einnehmen
Notfallset mit Adrenalin, Kortison und Antihistaminikum bereit halten
Umgehende ärztliche Vorstellung im Notfall
Schweregrade der allergischen Reaktion:
Grad 1:
Hautausschlag
Juckreiz
Übelkeit
Angst
Grad 2 (zusätzlich):
Schwellungen entfernt von der Einstichstelle
Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe)
Engegefühl im Brustbereich
Schwindel
Grad 3 (zusätzlich):
Atemnot, pfeifende Atemgeräusche
Schluck- und Sprechbeschwerden
Heiserkeit
Schwäche und Benommenheit
Todesangst
Grad 4 (zusätzlich):
Blutdruckabfall, Blässe, kalter Schweiß
Kollaps und Bewusstlosigkeit
Inkontinenz (Urin, Stuhl)
Blaue Verfärbung der Haut, Schleimhäute und Lippen
Atem- und Kreislaufstillstand
Beratungsrezept: Gelenkschmerzen
Definition:
Schmerzen in mehreren Gelenken können vielfältige Ursachen haben. Bei Schmerzen in 2–4 Gelenken spricht man von Oligoarthropathie, bei Schmerzen in mehr als 5 Gelenken von Polyarthropathie. Die Schmerzen können akut oder chronisch auftreten und gehen häufig mit Schwellung, Überwärmung, Rötung und eingeschränkter Beweglichkeit einher.
Was sind Schmerzen in mehreren Gelenken?
Alle Gelenke bestehen aus Knochen, Knorpeln und einer äußeren Gelenkkapsel. Im Inneren des Gelenks befindet sich Gelenkflüssigkeit. Um das Gelenk herum liegen Bänder, Sehnen und Muskeln. Bei gleichzeitig auftretenden Schmerzen in 2–4 Gelenken spricht man vor einer Oligoarthropathie. Bei Beschwerden in mehr als 5 Gelenken handelt es sich um eine Polyarthropathie. Die Schmerzen können akut auftreten oder bereits seit Monaten andauern.
Gelenkschmerzen in mehreren Gelenken können vielfältige Ursachen haben, entzündliche und nicht-entzündliche. Daher sind die Beschwerden je nach zugrunde liegender Krankheit verschieden, und neben den Schmerzen können Schwellung, Überwärmung, Rötung und eingeschränkte Beweglichkeit auftreten. Weitere Symptome können Fieber, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sein.
Eine Gelenkentzündung wird in der Fachsprache auch Arthritis genannt. Der Begriff Arthrose hingegen bezeichnet eine Veränderung des Gelenks durch Abnutzungserscheinungen und hat keine entzündliche Ursache.
Häufige Ursachen:
Gicht (Arthritis urica):
Die Gicht ist eine Gelenkentzündung aufgrund einer Erhöhung des Harnsäurespiegels und daraus resultierender Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken.
Die Erkrankung tritt am häufigsten bei Männern mittleren Alters auf, oft in Verbindung mit langen Zeiträumen ohne Beschwerden zwischen den Anfällen.
Häufig sind die Großzehen von Gelenkentzündungen betroffen. Es kann aber auch zu Entzündungen in anderen Gelenken kommen, z. B. in Fußknöchel, Knie, Finger und Ellenbogen.
Das Maximum der Beschwerden eines Gichtanfalls ist nach einigen Stunden erreicht. Eine Belastung des Gelenks ist dann nahezu unmöglich, selbst die geringste Berührung ist schmerzhaft. Das betroffene Gelenk ist geschwollen, gerötet und überwärmt.
Reaktive Arthritis:
Die Krankheit tritt typischerweise nach einer Infektion im Harntrakt bzw. im Darm auf.
Bei der reaktiven Arthritis ist häufig das Kniegelenk betroffen, es können aber auch mehrere Gelenke gleichzeitig beteiligt sein. Es kommt zu Schwellungen, Rötungen, Überwärmung, Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit der betroffenen Gelenke.
Psoriasisarthritis:
Bei 80 % der Patient*innen mit Psoriasisarthritis geht der Gelenkentzündung eine Psoriasiserkrankung, eine Schuppenflechte der Haut voraus.
Oft besteht eine asymmetrische Entzündung mehrerer Gelenke – es ist z. B. nur eine Seite betroffen. Typischerweise ist ein ganzer Finger oder Zeh entzündet.
Rheumatoide Arthritis:
Ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die v.a. die Gelenke der kleinen Finger und Zehen angreift.
Frauen sind 3-mal häufiger betroffen als Männer.
Bei Frauen wird die Erkrankung vor allem im Alter von 55–65 Jahren festgestellt, bei Männern zeigt sich die Erkrankung meist erst 10 Jahre später.
Typische Symptome sind Schmerzen, symmetrische Gelenkschwellungen an mehreren Gelenken und eine Morgensteifigkeit von mehr als 60 Minuten.
Behandlung:
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Gelenkbeschwerden. Wenn kein Verdacht auf eine zugrunde liegende Erkrankung besteht, kann eine Therapie mit entzündungshemmenden Schmerzmedikamenten (z. B. Ibuprofen) für 3–7 Tage begonnen werden.
Wann sollten Sie ärztliche Hilfe suchen?
Dies hängt vom Schweregrad der Gelenkschmerzen ab. Treten die Schmerzen plötzlich auf und sind begleitet von Rötung, Schwellung, Abgeschlagenheit oder Fieber, sollten Sie sich zeitnah vorstellen. Auch länger bestehende Gelenkschmerzen sollten sie ärztlich abklären lassen.
Wie Wickel bei Schmerzen helfen
Schmerzen durch Arthrose, Gicht oder Rheuma lassen sich oft mit Hausmitteln lindern. Bewährt sind kühlende Quarkwickel und Kohlwickel, wärmende Auflagen mit Bockshornklee und selbst gemachte Schmerzsalbe.
Viele kennen noch aus der Kindheit den Wadenwickel bei Fieber oder das Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen. Ähnlich helfen Omas Hausmittel bei Schmerzen am Knie, Knöchel oder anderen Gelenken. Auflagen und Wickel gegen Entzündungen oder Schwellungen haben in der Naturheilkunde einen festen Platz, sie sind Teil der Hydro-Thermotherapie nach Sebastian Kneipp. Mit Kälte und Wärme oder bestimmten Inhaltsstoffen wie ätherischen Ölen wird ein Reiz auf das zentrale Nervensystem gesetzt. Dadurch wirken Wickel für die Gelenke abschwellend und schmerzlindernd.
Anleitung: Wickel selbst herstellen
Die Materialien für Wickel hat man meist im Haus. Nach der Anwendung kann man sie einfach durchwaschen, sie können also gut wiederverwendet werden. Grundsätzlich sind Wickel in drei Schichten aufgebaut:
Innentuch/Kompresse: Die innerste Schicht enthält das Wirkmittel. Der Trägerstoff sollte aus saugfähigem, durchlässigem Material wie Baumwolle oder dünnem Leinen sein. Geeignet sind zum Beispiel Mull- oder Stofftaschentücher. Man kann auch ein altes Baumwoll-T-Shirt zerschneiden.
Zwischentuch: Seine Aufgabe ist, die Feuchtigkeit im Wickel zu halten, sodass sie nicht nach außen dringt. Sehr gut eignet sich dicke Baumwolle wie Molton. Gerade bei Gelenken kann diese Schicht auch aus elastischem Verbandmaterial sein.
Außentuch/Deckschicht: Die äußerste Schicht dient der Wärmespeicherung des Wickels und der endgültigen Fixierung. Geeignete Materialien sind Wolle, Flanell oder Frottee. Für Gelenkwickel lassen sich wunderbar Teile von alter Kleidung verwenden: einzelne Socken oder abgeschnittene Ärmel/Beine alter Pullover oder Jogginghosen.
Quarkwickel gegen Entzündungen und Schmerzen
Ein Quarkwickel wirkt gegen viele Beschwerden. Er lindert Schmerzen bei verstauchten Gelenken, geschwollenem Knie, bei blauen Flecken oder einem Gichtan
fall. Auch gegen Sehnenscheidenentzündungen oder Insektenstiche ist dieser Wickel hilfreich. Dafür sorgen die Inhaltsstoffe Kasein und Milchsäure im Quark: Sie hemmen Entzündungen und mindern Schmerzen.
Anleitung: Quarkwickel herstellen
Zum Herstellen eines Quarkwickels breitet man eine Kompresse oder ein anderes saugfähiges Tuch aus und gibt mittig etwas Quark darauf. Der Fettgehalt des Quarks spielt keine Rolle.
Ist der Quark sehr feucht und schwer, sollte man ihn im Tuch etwas ausdrücken oder in einem Sieb abtropfen lassen.
Dann die weiße Masse rundum in das Innentuch einschlagen und auf die betroffene Stelle legen.
Die Quarkauflage sollte nicht kühlschrankkalt sein, sondern nahezu Zimmertemperatur haben.
Anschließend den Wickel mit einer Zwischenschicht (Verband, Küchenkrepp oder Folie) abdecken, damit die Feuchtigkeit des Quarks nicht „durchmatscht“. Zuletzt den Wickel mit einer dicken Außenschicht fixieren. Je nach betroffenem Körperteil und Größe der Stelle eignet sich dafür beispielsweise eine alte Socke, ein Handschuh oder ein Handtuch.
Den Quarkwickel grundsätzlich so lange wirken lassen, bis er nicht mehr kühlt. Quarkwickel können mehrmals hintereinander angewendet werden.
Kohlwickel kann Arthrose-Schmerzen lindern
Kohl enthält Flavonoide und Senfölglykoside. Sie wirken entzündungshemmend und fördern die Durchblutung. Bei Beschwerden durch Arthrose oder Entzündungsschmerzen können Kohlwickel Linderung bringen. Bewährt hat sich der Kohlsaft zum Beispiel bei Schmerzen am Ellenbogen oder Knie.
Anleitung: Kohlwickel herstellen
Man verwendet Wirsing oder Weißkohl, am besten Bio-Qualität und möglichst frisch. Zunächst die Blätter vorsichtig abbrechen, den harten Strunk in der Mitte herausschneiden und die Blätter auf einem Tuch (Zwischentuch für den Wickel) mit einer Glasflasche oder einem Nudelholz walzen, bis die Blattrippen aufbrechen und der Kohlsaft austritt.
Ein Nudelholz sollte man mit Frischhaltefolie umwickeln, damit das Holz den austretenden Saft nicht aufsaugt.
Die gewalzten Blätter locker auf das schmerzende Gelenk legen, direkt auf die Haut. Den Kohl mit einem Zwischentuch bedecken und das Ganze mit einem Außentuch - am besten einer elastischen Binde - fixieren.
Der Kohlsaft sollte mindestens eine Stunde einziehen, noch besser über Nacht. Bei starken Schmerzen kann man den Kohlwickel zwei Wochen lang zwei- bis dreimal am Tag oder jede Nacht anwenden.
Wickel mit Bockshornklee helfen durch Wärme
Das Gewürz Bockshornklee kann Schmerzen lindern, wenn das betroffene Gelenk Wärme braucht. Dafür sorgen die Inhaltsstoffe Linol- und Linolensäure. Auch durch Rheuma versteifte Gelenke lassen sich mit Bockshornklee wieder in Gang bringen. Wer an Asthma leidet, sollte jedoch vorsichtig sein, denn die Dämpfe können die Atemwege reizen.
Um einen Bockshornkleewickel herzustellen, vermischt man Bockshornkleepulver (gibt es im Reformhaus oder in der Apotheke) mit heißem Wasser zu einer zähen Paste. Diese auf eine Kompresse streichen und mit einer zweiten Kompresse abdecken. Beide Kompressen auf das Gelenk legen und mit einer Binde fixieren. Bockshornkleewickel nicht länger als zwei Stunden anwenden.
Schmerzsalbe aus Senfmehl selbst machen
Eine schmerzstillende Salbe kann man aus Senfmehl selbst herstellen. Senfmehl enthält Öle, die Schmerzen lindern und die Durchblutung anregen. Mit einer Kaffee- oder Gewürzmühle kann man Senfmehl aus Senfkörnern selbst mahlen, man kann es auch fertig kaufen (im Gewürzregal). Zur Herstellung der Salbe eine Trägersalbe aus der Apotheke in einer kleinen Dose mit einer Messerspitze Senfmehl vermischen.
Beratungsrezept: Kopfschmerz/Migräne
Definition:
Etwa 80 % aller Frauen und 50 % aller Männer leiden zumindest zeitweise an Kopfschmerzen. Ursachen können vielfältig sein, wie z.B. Übermüdung, Hunger, Wetterfühligkeit, Blutdruckschwankungen, Sehstörungen oder Organerkrankungen. Man unterscheidet dumpfen Spannungskopfschmerz von Migräne, die anfallsweise auftritt und oft halbseitige Schmerzen sowie Begleitsymptome wie Übelkeit, Brechreiz und Lichtempfindlichkeit verursacht.
Einteilung:
Akuter Husten: Dauer bis zu 3 Wochen
Subakuter Husten: Dauer 3–8 Wochen
Chronischer Husten: Dauer länger als 8 Wochen
Ursachen:
Übermüdung
Hunger
Wetterfühligkeit
Blutdruckschwankungen
Sehstörungen
Organerkrankungen
Verlauf:
Meist langsamer Beginn, oft begleitet von Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Gliederschmerzen und Heiserkeit. Häufige Temperaturerhöhung bis 38,5 °C.
Dauer:
In der Regel dauert der Husten 5–10 Tage.
Selbsthilfemaßnahmen bei unkompliziertem Kopfschmerz:
Lokale Einreibung an den Schläfen, der Stirn und im Nacken mit Pfefferminz-, Rosmarin- oder Nelkenöl, alternativ mit Melissengeist
Feucht-kühle Umschläge auf Stirn oder Nacken
Heiße Nackenkompressen bei Verspannungen der Schulter-Nacken-Region
Druckpunktmassage
Bei niedrigem Blutdruck: Espresso (Mokka) oder koffeinhaltige Getränke wie Cola
Kurzfristige Einnahme von Kopfschmerzpräparaten (Wirkstoffe: Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen)
Wann sollten Sie ärztliche Hilfe suchen?
Bei starken Beschwerden, die bis zum Erbrechen führen, ist ein Arztbesuch notwendig.
Beratungsrezept: Kopfschmerzen
Definition:
Es gibt verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Primäre Kopfschmerzen treten ohne nachweisbare Grunderkrankung auf, während sekundäre Kopfschmerzen im Zusammenhang mit einer anderen Krankheit entstehen. Zu den primären Kopfschmerzen zählen Spannungskopfschmerzen, Migräne und Clusterkopfschmerzen.
Häufigkeit:
Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Beratungsanlässen in der Allgemeinmedizin. 8 von 10 Menschen leiden mindestens einmal jährlich an Kopfschmerzen, und etwa 1 von 5 Jugendlichen im Alter von 12–14 Jahren ist betroffen.
Symptome:
Kopfschmerzen können akut, subakut oder chronisch auftreten. Typische Symptome sind ein drückender, pulsierender oder stechender Schmerz, der an verschiedenen Stellen des Kopfes lokalisiert sein kann. Übelkeit, Schwindel oder Sehstörungen können ebenfalls auftreten.
Ursachen:
Primäre Kopfschmerzen entstehen häufig durch Stress, Verspannungen oder bestimmte Triggerfaktoren (z.B. bei Migräne). Sekundäre Kopfschmerzen können durch Infektionen, Bluthochdruck, Schädelverletzungen oder seltenere Erkrankungen wie Hirntumoren verursacht werden.
Therapie:
Je nach Art der Kopfschmerzen kommen verschiedene Behandlungsoptionen infrage:
Medikamente bei akuten Kopfschmerzen:
Paracetamol 500–1000 mg, maximal 4x täglich
Ibuprofen 200–400 mg, maximal 4x täglich
Triptane bei Migräne (nach ärztlicher Verordnung)
Hausmittel:
Regelmäßige Ruhe- und Entspannungsphasen
Ausreichender Schlaf
Ausdauersport und Stressbewältigung (z.B. durch Yoga oder Meditation)
Präventive Maßnahmen:
Vermeidung von bekannten Triggern (z.B. bestimmte Nahrungsmittel, Schlafmangel, Stress)
Regelmäßige körperliche Aktivität
Gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr
Warnsymptome:
Bei folgenden Anzeichen sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen:
Plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen
Kopfschmerzen mit Fieber, Hautausschlag oder neurologischen Symptomen (z.B. Lähmungen)
Kopfschmerzen nach einer Kopfverletzung
Kopfschmerzen, die durch Lagewechsel oder Husten verstärkt werden
Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Kopfschmerzen kann es sinnvoll sein, eine ärztliche Abklärung durchführen zu lassen, um die genaue Ursache festzustellen und eine geeignete Therapie einzuleiten.
Beratungsrezept: Darm Beschwerden wie Übelkeit / Erbrechen / Sodbrennen / Durchfall
Lebensmittelvergiftung/Gastroenteritis
Definition:
Erkrankung, die durch den Verzehr von Lebensmitteln ausgelöst wird, die mit Bakterien, Toxinen, Parasiten oder Viren kontaminiert sind.
Häufigkeit:
Durchfall gehört zu den 20 häufigsten Beratungsanlässen in der Hausarztpraxis. Ein großer Teil davon ist infektiöser Genese.
Symptome:
In der Regel Durchfall. Auch Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber können auftreten. Der Verlauf ist meist blande und selbstlimitierend, kann aber in seltenen Fällen auch vitalbedrohlich sein.
Befunde:
Die klinische Untersuchung ergibt meist keine speziellen Befunde. Bei schwerem Verlauf: Dehydratation, reduzierter Allgemeinzustand, Fieber.
Diagnostik:
Untersuchungen sind in der Regel nicht erforderlich; abhängig von Verlauf und Klinik ggf. Stuhlprobe zur Bestimmung des Erregers.
Therapie:
Symptomatische Therapie, Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes. Nur selten ist eine antibiotische Therapie notwendig. Präventiv sollte auf gute Hygiene bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln geachtet werden.
Folgende Allgemeinmaßnahmen sind immer sinnvoll:
Verzicht von Nikotin, Kaffee und fetthaltiger Nahrung sowie Molkereiprodukten
12–24 stündige Nahrungskarenz
Vermehrte Flüssigkeitszufuhr von 1–2 Litern (Elektrolytlösungen, Bouillon, Tee mit Traubenzucker). Anfangs schluckweise, um keinen Brechreiz hervorzurufen.
Bei Bauchkrämpfen: Wärmeflasche
Anschließend Salzgebäck, Laugenbrezel, trockenes Brot, Zwieback, Karottenbrei u.ä.
Bei länger anhaltendem oder kompliziertem Verlauf (länger als 5 Tage), Begleitsymptomen oder Zustand nach Auslandsaufenthalt sollte möglichst primär ein Arzt kontaktiert werden.
Beratungsrezept: Nackenschmerzen
Definition:
Die genaue Ursache der Nackenschmerzen lässt sich trotz gründlicher Untersuchung meist nicht ermitteln. Abnutzungserscheinungen der Wirbel (z.B. Arthrose) werden häufig als Ursache angesehen, doch Nackenschmerzen können unabhängig von Wirbelknochen-Abnutzungen auftreten. Ernste Ursachen wie Bandscheibenschäden oder „eingeklemmte Nerven“ sind selten.
Häufigkeit:
Fast jeder Mensch leidet im Laufe seines Lebens einmal an Nackenschmerzen. Diese sind gewöhnlich harmlos und kein Hinweis auf ernste Erkrankungen. Hinweise auf ernsthafte Probleme können sein: vorhergehende Verletzungen, Fieber, Lähmungen, Osteoporose oder Tumorerkrankungen.
Symptome:
Die Schmerzen können unterschiedlich stark auftreten und sind oft mit psychischen Belastungen wie Stress oder Angst verbunden. In den meisten Fällen klingen sie innerhalb von 1–2 Wochen ab. In einigen Fällen treten sie jedoch wiederholt auf. Sind Nackenschmerzen gefährlich?
Fast jeder wird im Laufe seines Lebens einmal an Nackenschmerzen leiden. Gewöhnlich sind sie harmlos und müssen kein Grund zur Sorge sein. Auch starke Beschwerden sind kein Hinweis auf einen ernsthaften Schaden im Nacken. Nur selten liegen den Beschwerden ernsthafte Erkrankungen zugrunde. Hinweise darauf sind:
• Vorhergehende Verletzung / Unfall oder Sturz
• Fieber
• Sich stark verschlimmernde Nackenschmerzen
• Lähmungserscheinungen
• Bekannte Osteoporose
• Bekannte Tumorerkrankung
• Ungeklärter Gewichtsverlust
Auch bei bekannten rheumatischen Erkrankungen oder bekannter HIV-Infektion sollten Sie schon bei leichteren Beschwerden Ihren Arzt zu Rate ziehen.
Therapie:
Folgende Maßnahmen sind je nach Verlauf der Nackenschmerzen sinnvoll:
Medikamente bei akuten Schmerzen (unter 6 Wochen):
Ibuprofen 600 mg, maximal 3–4 x 600 mg täglich
Ibuprofen 400 mg, maximal 5–6 x täglich
Naproxen maximal 3 x 500 mg täglich
Diclofenac 50 mg, maximal 3 Tabletten täglich
Diclofenac 75 mg, maximal 2 Tabletten täglich
Magenschutz, z.B. Pantoprazol 20 mg
Präventive Maßnahmen:
Regelmäßige Bewegung in den Alltag integrieren (z.B. Treppen steigen, statt Aufzug zu benutzen)
Gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Wandern, Walken und Gymnastik
Ausdauertraining wie Nordic Walking, Aqua-Jogging und Radfahren
Rückenschule und physikalische Therapien
Rückenfreundliche Sportarten und Muskelaufbautraining
Stressabbau durch Entspannungsübungen wie Yoga oder Autogenes Training
Allgemeinmaßnahmen:
Vermeiden von Bettruhe, da dies die Heilung verzögern kann
Körperliche Aktivität und Ausdauertraining zur Kräftigung der Muskulatur
Richtiges Heben und Tragen sowie ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
Bei anhaltenden oder chronischen Beschwerden sollten weiterführende Untersuchungen (z.B. Röntgen, MRT) nach Rücksprache mit einem Arzt durchgeführt werden.
Wie Wickel bei Schmerzen helfen
Schmerzen durch Arthrose, Gicht oder Rheuma lassen sich oft mit Hausmitteln lindern. Bewährt sind kühlende Quarkwickel und Kohlwickel, wärmende Auflagen mit Bockshornklee und selbst gemachte Schmerzsalbe.
Viele kennen noch aus der Kindheit den Wadenwickel bei Fieber oder das Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen. Ähnlich helfen Omas Hausmittel bei Schmerzen am Knie, Knöchel oder anderen Gelenken. Auflagen und Wickel gegen Entzündungen oder Schwellungen haben in der Naturheilkunde einen festen Platz, sie sind Teil der Hydro-Thermotherapie nach Sebastian Kneipp. Mit Kälte und Wärme oder bestimmten Inhaltsstoffen wie ätherischen Ölen wird ein Reiz auf das zentrale Nervensystem gesetzt. Dadurch wirken Wickel für die Gelenke abschwellend und schmerzlindernd.
Anleitung: Wickel selbst herstellen
Die Materialien für Wickel hat man meist im Haus. Nach der Anwendung kann man sie einfach durchwaschen, sie können also gut wiederverwendet werden. Grundsätzlich sind Wickel in drei Schichten aufgebaut:
Innentuch/Kompresse: Die innerste Schicht enthält das Wirkmittel. Der Trägerstoff sollte aus saugfähigem, durchlässigem Material wie Baumwolle oder dünnem Leinen sein. Geeignet sind zum Beispiel Mull- oder Stofftaschentücher. Man kann auch ein altes Baumwoll-T-Shirt zerschneiden.
Zwischentuch: Seine Aufgabe ist, die Feuchtigkeit im Wickel zu halten, sodass sie nicht nach außen dringt. Sehr gut eignet sich dicke Baumwolle wie Molton. Gerade bei Gelenken kann diese Schicht auch aus elastischem Verbandmaterial sein.
Außentuch/Deckschicht: Die äußerste Schicht dient der Wärmespeicherung des Wickels und der endgültigen Fixierung. Geeignete Materialien sind Wolle, Flanell oder Frottee. Für Gelenkwickel lassen sich wunderbar Teile von alter Kleidung verwenden: einzelne Socken oder abgeschnittene Ärmel/Beine alter Pullover oder Jogginghosen.
Quarkwickel gegen Entzündungen und Schmerzen
Ein Quarkwickel wirkt gegen viele Beschwerden. Er lindert Schmerzen bei verstauchten Gelenken, geschwollenem Knie, bei blauen Flecken oder einem Gichtanfall. Auch gegen Sehnenscheidenentzündungen oder Insektenstiche ist dieser Wickel hilfreich. Dafür sorgen die Inhaltsstoffe Kasein und Milchsäure im Quark: Sie hemmen Entzündungen und mindern Schmerzen.
Anleitung: Quarkwickel herstellen
Zum Herstellen eines Quarkwickels breitet man eine Kompresse oder ein anderes saugfähiges Tuch aus und gibt mittig etwas Quark darauf. Der Fettgehalt des Quarks spielt keine Rolle.
Ist der Quark sehr feucht und schwer, sollte man ihn im Tuch etwas ausdrücken oder in einem Sieb abtropfen lassen.
Dann die weiße Masse rundum in das Innentuch einschlagen und auf die betroffene Stelle legen.
Die Quarkauflage sollte nicht kühlschrankkalt sein, sondern nahezu Zimmertemperatur haben.
Anschließend den Wickel mit einer Zwischenschicht (Verband, Küchenkrepp oder Folie) abdecken, damit die Feuchtigkeit des Quarks nicht „durchmatscht“. Zuletzt den Wickel mit einer dicken Außenschicht fixieren. Je nach betroffenem Körperteil und Größe der Stelle eignet sich dafür beispielsweise eine alte Socke, ein Handschuh oder ein Handtuch.
Den Quarkwickel grundsätzlich so lange wirken lassen, bis er nicht mehr kühlt. Quarkwickel können mehrmals hintereinander angewendet werden.
Kohlwickel kann Arthrose-Schmerzen lindern
Kohl enthält Flavonoide und Senfölglykoside. Sie wirken entzündungshemmend und fördern die Durchblutung. Bei Beschwerden durch Arthrose oder Entzündungsschmerzen können Kohlwickel Linderung bringen. Bewährt hat sich der Kohlsaft zum Beispiel bei Schmerzen am Ellenbogen oder Knie.
Anleitung: Kohlwickel herstellen
Man verwendet Wirsing oder Weißkohl, am besten Bio-Qualität und möglichst frisch. Zunächst die Blätter vorsichtig abbrechen, den harten Strunk in der Mitte herausschneiden und die Blätter auf einem Tuch (Zwischentuch für den Wickel) mit einer Glasflasche oder einem Nudelholz walzen, bis die Blattrippen aufbrechen und der Kohlsaft austritt.
Ein Nudelholz sollte man mit Frischhaltefolie umwickeln, damit das Holz den austretenden Saft nicht aufsaugt.
Die gewalzten Blätter locker auf das schmerzende Gelenk legen, direkt auf die Haut. Den Kohl mit einem Zwischentuch bedecken und das Ganze mit einem Außentuch - am besten einer elastischen Binde - fixieren.
Der Kohlsaft sollte mindestens eine Stunde einziehen, noch besser über Nacht. Bei starken Schmerzen kann man den Kohlwickel zwei Wochen lang zwei- bis dreimal am Tag oder jede Nacht anwenden.
Wickel mit Bockshornklee helfen durch Wärme
Das Gewürz Bockshornklee kann Schmerzen lindern, wenn das betroffene Gelenk Wärme braucht. Dafür sorgen die Inhaltsstoffe Linol- und Linolensäure. Auch durch Rheuma versteifte Gelenke lassen sich mit Bockshornklee wieder in Gang bringen. Wer an Asthma leidet, sollte jedoch vorsichtig sein, denn die Dämpfe können die Atemwege reizen.
Um einen Bockshornkleewickel herzustellen, vermischt man Bockshornkleepulver (gibt es im Reformhaus oder in der Apotheke) mit heißem Wasser zu einer zähen Paste. Diese auf eine Kompresse streichen und mit einer zweiten Kompresse abdecken. Beide Kompressen auf das Gelenk legen und mit einer Binde fixieren. Bockshornkleewickel nicht länger als zwei Stunden anwenden.
Schmerzsalbe aus Senfmehl selbst machen
Eine schmerzstillende Salbe kann man aus Senfmehl selbst herstellen. Senfmehl enthält Öle, die Schmerzen lindern und die Durchblutung anregen. Mit einer Kaffee- oder Gewürzmühle kann man Senfmehl aus Senfkörnern selbst mahlen, man kann es auch fertig kaufen (im Gewürzregal). Zur Herstellung der Salbe eine Trägersalbe aus der Apotheke in einer kleinen Dose mit einer Messerspitze Senfmehl vermischen.
Beratungsrezept: Rückenschmerzen - Kreuzschmerzen
Definition:
Kreuzschmerzen betreffen den unteren Rücken und können mit oder ohne Ausstrahlung ins Gesäß oder die Beine einhergehen. Akute Kreuzschmerzen dauern weniger als sechs Wochen und sind meist nicht auf eine spezifische Ursache zurückzuführen. Chronische Rückenschmerzen hingegen bestehen länger als zwölf Wochen und können den Alltag erheblich einschränken.
Häufigkeit:
Nicht-spezifische (akute) Kreuzschmerzen sind häufig und betreffen einen Großteil der Bevölkerung mindestens einmal im Leben. Nur bei 10–20 % der Betroffenen lassen sich die Schmerzen auf spezifische Ursachen wie Bandscheibenvorfälle oder Brüche zurückführen.
Symptome:
Die Schmerzen treten oft plötzlich auf, sind aber in der Regel harmlos. Faktoren wie falsche Bewegungsabläufe, Stress, berufliche Belastungen, Rauchen, Übergewicht und mangelnde Fitness können zur Chronifizierung der Beschwerden beitragen.
Therapie:
Bewegung ist die wichtigste Maßnahme zur Behandlung von Kreuzschmerzen. Folgende Maßnahmen sind je nach Verlauf sinnvoll:
Medikamente bei akuten Schmerzen (unter 6 Wochen):
Ibuprofen 600 mg, maximal 3–4 x 600 mg täglich
Ibuprofen 400 mg, maximal 5–6 x täglich
Naproxen maximal 3 x 500 mg täglich
Diclofenac 50 mg, maximal 3 Tabletten täglich
Diclofenac 75 mg, maximal 2 Tabletten täglich
Magenschutz, z.B. Pantoprazol 20 mg
Präventive Maßnahmen:
Rückenschule und Beratung zu rückengerechten Maßnahmen am Arbeitsplatz
Physikalische Therapien und regelmäßige Bewegung
Stressabbau durch Entspannungsübungen (z.B. Yoga, autogenes Training, Pilates)
Dynamisches Sitzen und Bürogymnastik
Rückenfreundliche Sportarten wie Schwimmen, Walken und Krafttraining
Richtiges Heben und Tragen
Übergewicht reduzieren
Allgemeinmaßnahmen:
Bewegung zur Vermeidung von dauerhaften Kreuzschmerzen
Keine Bettruhe, da sie die Heilung verzögern kann
Bei anhaltenden oder chronischen Rückenschmerzen sind weiterführende Untersuchungen wie Röntgen, MRT oder Labortests nach Rücksprache mit einem Arzt sinnvoll.
Weitere Informationen finden Sie unter: Chronischer Kreuzschmerz
Beratungsrezept: Schlafstörungen
Definition:
Schlafstörungen sind gekennzeichnet durch ungenügende Dauer oder Qualität des Schlafs. Sie gelten als chronisch, wenn sie länger als 1–3 Monate anhalten und in mindestens 3 Nächten pro Woche zu Ein- oder Durchschlafstörungen führen. Dies führt zu Müdigkeit und Leistungsdefiziten tagsüber.
Symptome:
Betroffene fühlen sich nach dem Schlafen nicht ausgeruht, sind müde und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Sichtbare Zeichen von Schlafmangel wie Tränensäcke, dunkle Augenringe oder Zittern treten nicht immer auf.
Ursachen:
Primäre Schlafstörungen: Tritt ohne klare Ursache auf, oft ausgelöst durch Belastungen, die auch nach deren Behebung bestehen bleiben.
Sekundäre Schlafstörungen: Häufige Ursachen sind Herz- oder Lungenerkrankungen, Schmerzen, Juckreiz, verstopfte Nasen (z.B. durch Schnupfen), Restless-Legs-Syndrom, Schlafapnoe, Depressionen, Angststörungen, sowie Medikamente oder Genussmittel wie Koffein, Alkohol und Nikotin. Umweltfaktoren wie Lärm, überheizte Schlafzimmer oder Schichtarbeit tragen ebenfalls bei.
Häufigkeit:
Etwa 6–10 % der Erwachsenen leiden an chronischen Schlafstörungen. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit, besonders bei Personen über 65 Jahren. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Behandlungen:
Ärztlichen Rat suchen, wenn Sie über längere Zeit zu wenig schlafen oder sich nicht erholt fühlen.
Schlaflosigkeit wird nur behandelt, wenn sie auch tagsüber zu Beeinträchtigungen führt.
Medikamentöse und nichtmedikamentöse Behandlungen sind möglich, wobei nichtmedikamentöse Maßnahmen bevorzugt werden sollten.
Allgemeine Maßnahmen zur Verbesserung des Schlafs:
Vermeiden Sie Essen und Sport kurz vor dem Schlafengehen
Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert den Schlaf
Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation, Meditation oder Yoga
Wasseranwendungen (z.B. Fuß- oder Armbäder)
Abendliche Entspannungsbäder oder kalte Ganzkörperwaschungen
Medikamentöse Behandlung:
Schlafmittel sind auf kurze Sicht wirksam, werden aber nur für maximal 3–4 Wochen empfohlen.
Langfristige Anwendung von Schlafmitteln kann zur Abhängigkeit führen.
Antidepressiva können bei Schlafstörungen aufgrund von Depressionen eingesetzt werden, ohne das Risiko einer Abhängigkeit.
Melatonin-Präparate können bei Schlafstörungen durch Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus hilfreich sein.
Bei anhaltenden oder chronischen Schlafstörungen sollten weiterführende Untersuchungen nach Rücksprache mit einem Arzt durchgeführt werden.
Maßnahmen:
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in bearbeitung
Therapiebegleitrezept bei Sportverletzung
P E C H – Regel:
P ause: Training oder Wettkampf sofort abbrechen.
E is: Kälteanwendungen (z.B. Kältepackung, Tiefkühlerbsen, Eis-Lolly) zur Reduktion der Schwellung.
C ompression: Druckverband anlegen (idealerweise mit Dolobene-Gel), um die Schwellung zu mindern.
H ochlagerung: Die verletzte Extremität hoch lagern, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
Bei Prellungen und Verstauchungen ist das Entlasten der verletzten Körperpartie Grundvoraussetzung für eine schnelle Genesung. Kälteanwendungen (z.B. Eisbeutel) und kühlende Verbände (z.B. mit Dolobene-Gel) helfen, die Schwellung und damit verbundene Gewebeschädigungen zu reduzieren. Bei Bedarf können entzündungshemmende, abschwellende und schmerzlindernde Medikamente wie Diclofenac eingesetzt werden.
Bei starker Schwellung oder zunehmenden Schmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Beratungsrezept: Verstopfung
Definition:
Verstopfung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie Bewegungsmangel, zu geringe Flüssigkeitszufuhr oder eine ballaststoffarme Ernährung. Auch bestimmte Medikamente können zu Verstopfung führen.
Therapieempfehlungen:
Leinsamen (gelb, Arzneileinsamen): Leinsamen helfen, den Stuhl aufzuweichen und den Darm zu regulieren.
Flohsamen: Quellen schnell auf. 1 Tüte reicht, dazu 0,2 Liter Flüssigkeit trinken.
Weizenkleie oder Haferkleie: 1 Esslöffel, dazu 0,2 Liter Flüssigkeit einnehmen.
Milchzucker: In individuell angepasster Dosierung, z.B. in Joghurt oder Saft.
Trockenfrüchte (z.B. Pflaumen) oder Pflaumensaft: Wirken leicht abführend, können jedoch Blähungen verursachen.
Sauerkraut oder Sauerkrautsaft: Hat eine starke abführende Wirkung.
Sauermilchprodukte (z.B. Joghurt, Molke, Buttermilch): Leicht verdauungsanregend.
Vollkornprodukte: Reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern. Müssen nicht aus groben Körnern bestehen.
Viel Trinkflüssigkeit: 2–3 Liter täglich. Kräuter- und Früchtetees sowie verdünnte Obstsäfte sind empfehlenswert.
Ballaststoffreiches Obst und Gemüse: Besonders Beerenfrüchte, Wurzel- und Kohlgemüse sind hilfreich.
Bei anhaltendem oder kompliziertem Verlauf (länger als 5 Tage), Begleitsymptomen oder Zustand nach Auslandsaufenthalt sollte möglichst primär ein Arzt kontaktiert werden.
Anwendung Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen:
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Anwendung Wickel bei Gelenkschmerzen:
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Anwendung Antibiotika:
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Anwendung Heublumenbad:
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Anwendung Spezialernährung Gastroenteritis:
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Kinderapotheke:
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